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Wartung:
1. Vor der ersten Fahrt mit einem neuen Fahrzeug!
2. Fetten & Ölen ... wo, wie und wieviel?
3. Werkzeug
Tuning:
1. Allgemeine Bemerkungen
2. Abstimmen mit Blei
3. Die "Dreieck-Methode"
4. Reifen schleifen
5. Reifenwahl
6. Tuningteile

Fehlt was? Einen Fehler gefunden? Verbesserungs-Vorschläge? Dann schreib mir bitte.


Wartung

1. Vor der ersten Fahrt mit einem neuen Fahrzeug!
Nicht erschrecken, daß der Text so lang ist . Es ist wirklich ganz einfach und recht schnell erledigt!

Ein neues Fahrzeug muß zuerst überprüft und eingefahren werden.
Zuerst sollte man die Karosserie abschrauben, und nachsehen ob, an den richtigen Stellen genügend Öl und Fett ist. Dazu auch den nächsten Punkt "Fetten & Ölen ... wo, wie und wieviel?" beachten.
Außerdem sollte man sich vergewissern, daß alle Achsen in den Halterungen sitzen, speziell Kardanwellen.
Als Beweis, daß es nötig ist, hier ein Foto von einem Fahrzeug, so wie es aus der Box kam (gefunden im Freeslotter-Forum):


(Man beachte die Verkabelung des Motors !!!)

Wenn Du die Karosserie wieder aufsetzt, die Schrauben nicht zu fest anziehen! Immer daran denken: "nach ganz fest kommt ganz ab" . Es kann auch zu Rissen kommen, wenn das Fahrzeug abfliegt und die Karosserie unter hoher Zugspannung (wegen bombig festgedrehten Schrauben) steht.

Dann (oder bevor man die Karosserie wieder festschraubt) sollte man die Räder per Hand langsam eindrehen. Zuerst wird es etwas schwergängig sein (der Grund weshalb man es auch macht), aber mit der Zeit sollte es immer leichter gehen.
Das Getriebe wird vielleicht anfangs etwas hakelig sein, die Räder sollten sich aber ohne starken Kraftaufwand drehen lassen.

Jetzt drehen wir das Fahrzeug noch um und fächern das Ende der Schleifer leicht auf, damit wir immer guten Kontakt haben.
Dazu siehe auch hier.

Der Leitkiel sollte außerdem schön leichtgängig sein (sonst kann es in der Kurve das Fahrzeug schnell aus dem Slot hebeln!). Etwas Öl oder Fett kann hier helfen. Und wenn möglich sollte er sich auch wieder von selbst in die gerade Position zurückstellen. Das erreicht man meist mit den Kabeln, sofern der Leitkiel keine Rückstell-Feder hat.

Nun kann man leider noch immer nicht über die Piste heizen, sondern man sollte das Fahrzeug erst langsam einfahren. Das erhöht deutlich die Leistung und Lebensdauer des Motors.
Also zum Beispiel auf die Bahn setzen und 10 bis 15 Minuten lang mit halber Geschwindigkeit um die Bahn rollen. (Den Regler aber nie zu lange konstant in einer Position halten, weil das den Regler beschädigen könnte). Gegen Ende ruhig auch mal etwas mehr Gas geben.
Alternativ dazu kann man das Fahrzeug auch "hochbocken" und den Motor mit Hilfe einer 9V Batterie drehen lassen, oder sonstwie Dauerstrom auf die Schiene geben.
(Wichtig: Darauf achten, daß der Motor in die richtige Richtung dreht, sonst umpolen! Und vor allem Spannung und Stromstärke beachten!! Zum einfahren 3V-9V, unter 1 Ampère.)
Oder den Wagen auf die Schiene setzen, hinten hochheben und den Motor drehen lassen. Unter keinen Umständen dabei den Regler voll durchdrücken, denn wenn die Räder frei drehen zieht der Motor sonst zu viel Strom und wird durchbrennen!! Also sehr behutsam vorgehen! 

Wie auch immer, spätestens nach 1-2 Minuten sollte der Motor schön gleichmäßig laufen.
Ich selber lasse einen Motor inzwischen etwa eine Stunde lang einlaufen (30 Minuten bei 3-4V, danach bei ca. 6-7V), bevor ich das Fahrzeug zum ersten mal auf die Bahn setze, und dann nochmal langsam einfahre. 
Meist ist man ja zu ungeduldig und will gleich fahren ... 
Aber es bringt tatsächlich was!!

Noch ein Tipp für absolute Anfänger: Wenn Ihr die Fahrzeuge aus der Grundpackung nehmt, kann es sein, daß Kleinteile wie Spoiler oder Rückspiegel noch nicht am Fahrzeug befestigt sind. Laßt es erstmal so! Ehrlich, man glaubt gar nicht wie schnell die Fahrzeuge werden können. Auf den ersten Runden wird man einige fürchterliche Abflüge erleben, bis man sich an das Handling gewöhnt hat (ich spreche wirklich aus Erfahrung). 
Solche Zier-Teile wie Spoiler können dabei schnell abbrechen.
Also erst später befestigen!
Dann aber richtig, am besten von der Innenseite der Karosserie her verkleben! Wenn man sie nur steckt, kann es beim Abflug dazu kommen, daß der Spoiler sich verkantet und unten abbricht.
 

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2. Fetten & Ölen ... wo, wie und wieviel?
Wo immer Zahnräder ineinander greifen, gehört Fett 'dran! Also rund herum ein wenig Fett. Manchmal zeigt ein Stück der Motorwelle in die Vertiefung des Kronzahnrads auf der Achse (siehe Foto). Das dient zur Zentrierung der Achse, also dort auch ein wenig Fett hin.
Welches Fett soll man nehmen? 
Es gibt spezielle Fettsorten für den Modellbau. Euer Slothändler wird sicher verschiedene im Angebot haben. Beim Preis solltet Ihr nicht erschrecken: Eine "kleine" Tube kostet locker mal €5 - €6! Allerdings kommt man damit jahrelang aus!
Womit wir beim Thema "wie viel?" wären:
Weniger ! Am Anfang gibt man grundsätzlich zu viel 'drauf. Das ist nicht unbedingt schlimm, es gibt nur eine kleine Sauerei. Denn durch die Fliehkraft entledigt sich das Zahnrad bei der ersten Runde vom überflüssigen Fett! Das landet entweder auf der Bahn oder im Chassis.
So sollte es ungefähr aussehen:

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts (nicht viel) 
Auf dem Bild unten zum Vergleich das Zahnrad ungefettet.

Öl muß überall dort hin, wo sich eine Achse in einer Halterung dreht.
Allerdings nicht direkt am Motor!! Wenn überhaupt, nur auf der Seite, wo sich keine Kohlen befinden! Kriecht das Öl herein und setzt sich auf den Kohlen fest, ist der Motor hinüber! Also im Zweifelsfall Finger weg! Der Motor braucht normalerweise kein Öl!
Kardanwelle und Antriebsachse sitzen meist in einer Messing- oder Plastik-Öse. Dort jeweils 1-2 Tropfen Öl hin.
Mit Tropfen meine ich eine Nadelspitze! Am besten tunkt man wirklich eine Nadel o.ä. ins Öl. Dann hat man einen kleinen Tropfen, und der genügt völlig.
Am besten dreht man die Achse sofort ein wenig, damit sich das Öl etwas verteilt.
Auch hier findet man im Fachhandel ein passendes Öl. Ansonsten eignet sich Nähmaschinen-Öl hervorragend. Ich habe eine Zeit lang Wanduhren-Öl benutzt. Inzwischen habe ich das Modellbau-Öl von FALLER (Art.Nr. 170489). Es liegt preislich zwischen High-Performance und Nähmaschinen-Öl, und ist ziemlich gut (praktische Kanüle zum Dosieren).
Häufig hört man, daß man darauf achten soll "nicht-harzendes" Öl zu nehmen. Das ist sicher kein dummer Hinweis, allerdings sind die Wartungsintervalle deutlich kürzer als die Zeit, die ein Öl braucht um zu verharzen!
Wichtig ist, säurefreies Öl zu benutzen, damit das Plastik nicht angegriffen wird!

Also kurz in Bildform:

Bleibt die Frage "wie oft?"
Das ist leider unterschiedlich. Ich würde einfach ab und an mal nachgucken. Mit der Zeit setzt sich Staub, Dreck und Reifenabrieb an. Dann ist's mal wieder Zeit.
Wenn die Bahn auf dem Teppichboden steht, wird man recht häufig ölen und fetten, da sich viele Flusen und Haare absetzen werden.
Fett und Öl zieht solche Flusen übrigens auch an, also wenn man damit starke Probleme hat, vielleicht etwas weniger nehmen!

Und natürlich: das Öl und Fett nicht einfach 'drüber, sondern vorher die Achsen ausbauen und alles vom Schmutz und altem Fett/Öl befreien!

Ach ja, hier noch ein Bild, was passiert, wenn man das Getriebe nicht fettet: (gefunden auf http://www.freeslotter.de/)

(Ja: das weiße Pulver ist abgefrästes Aluminium, und ja: am Kronrad sind die Zähne abgefressen! Allerdings handelt es sich hier auch um einen Leistungsstarken Motor, dh. die Belastungen waren auch höher als bei einem Standard-Fahrzeug)

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3. Werkzeug
Die Grundausstattung braucht eigentlich nicht viel. Hier ist (neben Ersatzteilen) das was ich in meinem "Werkzeugkoffer" habe:


(anklicken für größeres Bild)

Davon wird nicht alles unbedingt benötigt, aber man bekommt diese Sets meistens recht günstig.
Eigentlich reicht neben dem Öl, Fett und (wichtig) der alten Zahnbürste ein Satz Feinmechanik-Schraubenzieher, also nur der rechte Teil dieses Sets.
Von diesen Schraubenziehern wird man fast nur den großen Kreuzschlitz brauchen, für die Schrauben an der Karosserie, und den ganz kleinen Schlitz-Schraubenzieher, um Flusen irgendwo herauszupulen oder das Fett vorsichtig zu verteilen.

In dem großen Set befindet sich außerdem eine Pinzette, die oft nützlich ist. Selbst den großen Schraubenzieher habe ich schon benutzt, denn manchmal sitzen bei neuen Fahrzeugen die Schrauben derartig fest, daß man mit dem kleinen Schraubenzieher Probleme hat die los zu bekommen ! (Niemals die Schrauben so fest anziehen ... aber das sagte ich ja bereits.)
Zangen kann man eigentlich immer mal gebrauchen.

Nicht auf dem Bild, aber sicher auch irgendwann erforderlich: Klebstoff! Eine Tube UHU Universal Alleskleber und ein guter Sekundenkleber, um abgebrochene Teile (Spoiler, Rückspiegel) wieder zu befestigen.
Für andere Reperaturen (befestigen von Motor, Kardanwelle o.ä.) ist Heißkleber (Heißklebepistole) die beste Methode.
Einen Lötkolben sollte sowieso jeder besitzen 
 

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Tuning

1. Allgemeine Bemerkungen
Ich möchte zuerst ein paar Worte über Sinn und Unsinn von Tuning loswerden. 
Wenn man allgemein durch die Slotcar-Seiten im Internet stöbert, bekommt man schonmal den Eindruck, daß ohne Tuning gar nichts geht. Man findet eine Unmenge von Tipps und Hinweisen, und vieles schreckt sogar ein wenig ab (z.B. Kommentare, daß dieses oder jene Auto ohne diese oder jene Maßnahme unbrauchbar sei etc, was meist nur für den Profi-Bereich zutrifft).
Meine Seite richtet sich ja an Einsteiger und Leute, die eine 10-15m Bahn zuhause haben. Vielleicht ab und zu mit Freunden oder Tochter/Sohn kleine Rennen fahren. Für diesen Bereich ist Tuning fast übertrieben. Hier soll es nicht darum gehen, ein Fahrzeug wettbewerbsfähig zu machen, sondern darum, daß die Fahrzeuge gut laufen, und untereinander vergleichbar sind.
Wer mit Magnet fährt, braucht sich hier kaum 'drum zu kümmern, da der Magnet gerade die Probleme "erschlägt", die man durch "Tuning" zu bereinigen versucht.
Niemand muß sich dafür schämen, wenn wer lieber ohne Tuning und nur mit Magnet fährt!
Sobald man aber den Magnet entfernt, werden aber die Unterschiede zwischen den Fahrzeugen erst richtig deutlich. Ich würde deshalb auch immer nur Fahrzeuge gleicher Hersteller gegeneinander antreten lassen, und nicht versuchen Fahrzeug von Hersteller X an das von Hersteller Y anzupassen.
(Das ist nämlich meistens der Punkt, wo es anfangt teuer zu werden, und manche Fahrzeuge als "unbrauchbar" beschimpft werden )

Ich möchte mehr der Vollständigkeit halber ein paar Varianten zur Optimierung nennen. Ich ermutige jeden, es einmal auszuprobieren, und selbst zu entscheiden. Es gibt zumindest mal wieder Anlaß zum Basteln . Auf anderen Seiten, oder in Foren (siehe auch meine Links) kann man sich weitere Informationen besorgen, wenn man dann weiter gehen möchte.
Viele Tuning-Tipps verlangen etwas Vorkenntnis, oder lassen den Laien über den Nutzen im Unklaren. Ich hoffe allen Anfängern hier eben diese Vorkenntnisse und Wissen über den Nutzen geben zu können.
Hier also das kleine 1x1 für den Einstieg 

Viele mögen mir widersprechen bei dem, was ich als "unnötig" bezeichne. Wer will, soll es natürlich unbedingt ausprobieren! 
Auf den kurzen Strecken im Heimbereich wird man allerdings nur selten die Vorteile wirklich nutzen können.
Einige der Hinweise hier stammen aus dem Freeslotter- oder (inzwischen inaktiven) Ninco-Forum, also speziellen Dank an alle Schreiber dort!
 

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2. Abstimmen mit Blei
Dieses Kapitel wird vielleicht etwas länger 

2.1 Warum?
Jeder Profi nimmt den Magneten aus dem Fahrzeug, und stimmt es mit Blei ab. Der Grund ist vor allem, daß viele Club-Bahnen nicht-magnetische Leiter haben. Der Magnet wäre also nutzlos.
Ein weiterer Nachteil der Magnete ist der geringe Grenzbereich. Die "Haftung" reißt immer sehr plötzlich ab, und dann ist es einfach schon zu spät. Ohne Magnet läßt sich kontrolliert driften. Mit Magnet ziehen die Motoren außerdem wesentlich mehr Strom.
Vor allem aber kommt die fahrerische Herausforderung eigentlich auch erst ohne Magnet! Mit kann man doch viele der Kurven mit Vollgas durchfahren, und braucht wenig Gefühl beim Beschleunigen. Das sind aber gerade die Punkte, wo sich eigentlich das fahrerische Können zeigt.
Um einem oft gehörten (und selbst erlebten ) Mißverständnis vorzubeugen:
Ohne Magnet ist man nicht schneller unterwegs!
Man ist sogar deutlich langsmer, vor allem, wenn man es zum ersten mal versucht. 
Wenn man aber einmal sich hinsetzt, und ernstahft versucht ein Fahrzeug mit Blei abzustimmen, und daher lange ohne Magnet fährt ... nach spätestens einer Woche, wenn man zum ersten mal wieder ein Fahrzeug mit Magnet auf die Bahn setzt, wird man den sofort auch entfernen. Es fehlt einfach der Fahrspaß! (So war es jedenfalls bei mir, obwohl ich anfangs überzeugter Magnetfahrer war).

2.2 Wie geht's?
Wie schon gesagt, entfernt man zuerst den Magneten. Bei manchen Fahrzeugen ist er von unten festgeschraubt, bei anderen muß man dafür die Karosserie abnehmen.
Jetzt sollte man das Fahrzeug wieder auf die Bahn setzen, und ein paar Runden drehen.
Aber denkt daran, daß Ihr nun kaum noch Haftung habt! Man muß sich stark umstellen, wenn man Magnete gewöhnt ist!
Mit Hilfe von Blei kann man die Balance und den Schwerpunkt beeinflussen, und damit das Fahrverhalten. 
Mehr auch nicht! Da wir von Tuning reden, sollte man bedenken, daß man möglichst wenig Gewicht im Fahrzeug haben will!
Bei einem guten Fahrzeug braucht man vielleicht gar kein Blei, oder (insgesamt!) nur 5g.
Befestigt wird das Blei am Besten mit doppelseitigem Klebeband.
Oft genügt schon sehr wenig, um eine große Wirkung zu erzielen! Probiert am besten immer nur ein paar Gramm.
Wichtig ist auch: Schrittweise vorgehen (wie im richtigen Rennsport auch)! Wenn man an einer Stelle (oder symmetrisch rechts und links) Blei plaziert, erst probefahren, bevor man an anderer Stelle noch welches einsetzt. Oft ändert sich das komplette Fahrverhalten, und dort, wo man noch welches einfügen wollte, braucht man vielleicht gar keins mehr.

2.3 Wohin mit dem Blei?
Wie Ihr auch im nächsten Abschnitt lesen könnt, bilden die Hinterräder und der Leitkiel ein Dreieck. Man sagt, das Blei solle sich innerhalb dieses Dreiecks befinden. Das muß allerdings nicht sein. Es hängt stark von Fahrzeug und Strecke ab.
Vorsicht: Oft liest man auf Webseiten pauschal-Tipps, wie "5g vor den Motor, dann noch je 5 oder 10g daneben". Das ist Unsinn! Klar, mit 20 Gramm Blei liegt das Fahrzeug ziemlich satt auf der Strecke, aber gewonnen hat man so nichts.
Man will mit dem Blei natürlich gezielt(!) das Fahrverhalten beeinflussen/verbessern. Pauschaltipps helfen da nicht, auch wenn man oft an ähnlichen Stellen das Blei hinsetzen wird.

Einige Faustregeln:
Das Fahrzeug bricht zu sehr aus Der Schwerpunkt sollte vielleicht weiter nach vorne verlagert werden. Allerdings sollte das Fahrzeug auf der Hinterachse auch nicht zu leicht sein, damit dort genug Grip ist.
Das Fahrzeug kippt Grundsätzlich sollte man den Schwerpunkt so tief wie möglich legen. Also möglichst flaches Blei, möglichst auf den Boden des Chassis, oder gar dar darunter!
Bei einem kippenden Fahrzeug sollte man versuchen möglichst weit außen Gewicht hinzubekommen. Denkt man an die "Dreicks-Regel", zum Beispiel direkt vor den Hinterrädern.
Man muß sich aber nicht daran halten, und kann auch andere Stellen im "Seitenkasten" beschweren.
Beachtet auch den Abschnitt Reifen schleifen zu dem Thema!
Bedenkt auch, daß das Fahrzeug vielleicht kippt, weil es zu schräg driftet.
Das Fahrzeug "deslottet" Vielleicht habt Ihr den Abschnitt Das Fahrzeug fährt geradeaus und nicht in die Kurve unter Probleme & Lösungen gelesen. Da wir hier von fortgeschrittenem Tuning reden, sollte man das Problem über die Abstimmung lösen!
Dazu sollte man mehr Gewicht nach vorne auf den Leitkiel bekommen. Also Blei direkt hinter, oder eventuell sogar vor den Leitkiel.
Beachtet auch den Abschnitt Reifen schleifen zu dem Thema!

Letztlich hängt es nicht nur vom Fahrzeug, sondern auch von der Strecke ab. (Ich hatte schon Strecken, wo manche Fahrzeuge ohne Magnet einfach nicht mehr fahrbar waren, und auf anderen Strecken machte dasselbe Fahrzeug ohne Magnet jede Menge Spaß!)
Alles in allem hilft nur ausprobieren, und merken: Je weniger, desto besser.
Also nicht nur immer weiter Blei 'reinsetzen, sondern lieber auch mal an anderen Stellen welches entfernen.
(Und wie Ihr vielleicht merkt, reicht eine Tuningmaßnahme alleine oft nicht aus!!)

2.4 Material
Viele nehmen Bleigewichte, die normalerweise zum Wuchten echter PKW-Reifen benutzt werden. Oder Blei aus dem Baumarkt, Dachdeckerzubehör. Es gibt auch spezielle Modellbau-Gewichte. Walzblei ist perfekt.
Wer ein Aquarium hat, der hat meistens einige Streifen Walzblei übrig, mit denen sonst die Wasserpflanzen beschwert werden. Das ist absolut ideal! Walzblei läßt sich gut formen und zurechtstutzen.

Achtung: Blei ist ein Schwermetall und hoch giftig! Danach sollte man sich unbedingt die Finger waschen! Es gehört vor allem nicht in die Hände kleiner Kinder!
 

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3. Die "Dreieck-Methode"
Das ist sicherlich nicht die offizielle Bezeichnung, beschreibt's aber ganz gut.
Eine gute Methode der Fahrzeug-Optimierung ist, das Fahrzeug sozusagen zu einem fahrenden Dreieck zu machen.
Das Slotcar sollte nur 3 Auflagepunkte haben: Die beiden Hinterräder und die Schleifer am Leitkiel.
Die Vorderräder sind reine Zierde. Am besten wäre es, wenn die gar keinen Bodenkontakt hätten  (wobei das erstens nicht sooo toll aussieht, und bei manchen offiziellen Rennen sogar per Reglement verboten ist).
Die Vorderräder machen häufig auch Ärger, indem sie den Wagen in Kurven aus dem Slot heben können! Siehe auch unter Probleme & Lösungen Das Fahrzeug fährt geradeaus und nicht in die Kurve
Da die Vorderräder unnütz sind (mal abgesehen davon, daß sie teilwese das Fahrzeug abstützen, also Kippen verhindern), bremsen sie das Fahrzeug nur ab. Man möchte also, daß sie so wenig Kontakt wie möglich haben. Siehe dazu auch den nächsten Abschnitt. Ich habe sogar schon Bilder von Slotcars gesehen, bei denen die Vorderreifen komplett fehlten, und nur außen für die Optik eine dichtungsring-breite Reifen-Attrappe angebracht war.
Andere lackieren die Vorderreifen, weil der Lack natürlich keinen Grip bietet, und die Räder so nicht bremsen.

Das ist allerdings auch nicht immer sinnvoll, zum Beispiel bei Allrad-Fahrzeugen!
Viele Fahrzeuge haben auch einen gefederten Leitkiel. Der kann manchmal eine gute Alternative sein, weil hier der Leitkiel weiterhin nach unten gedrückt wird, auch wenn die Räder das Fahrzeug hochheben. Manche rüsten sogar ihre normalen Fahrzeuge um auf gefederte Leitkiele. Auch das ist allerdings nicht immer sinnvoll, speziell wenn sich die "Dreieck-Methode" anbietet.
 

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4. Reifen schleifen
Der Sinn ist ähnlich wie beim Auswuchten der Räder an einem echten PKW.
Oftmals sind auch die Achsen nicht ganz gerade. Durch schleifen der Reifen kann man diese Mängel ausbessern.
Durch Schleifen der Vorderräder kann man erreichen, daß das Fahrzeug nur noch 3 Auflagepunkte hat, bzw. die Räder das Fahrzeug nicht aus dem Slot hebeln können (siehe auch vorherigen Abschnitt) oder das Fahrzeug abbremsen (siehe auch hier).

4.1 Wie wird's gemacht?
Nun, entweder man kauft oder baut sich eine Reifen-Schleifmaschine , oder man nimmt feines Schmirgelpapier. 
Manche kleben außerdem vorher die Reifen auf der Felge fest, damit die Felge nicht im Reifen durchrutscht (speziell auch später auf der Bahn! Wenn die Felge im Reifen durchrutscht war das Wuchten natürlich umsonst.) Ich habe das bisher allerdings noch nicht gemacht. Das Problem scheint bei Moosgummi-Reifen auch akuter zu sein, als bei "unseren" normalen Gummi-Reifen.
Bei Fahrzeugen ohne Magnet, legt man das Schmirgelpapier auf die Bahn setzt das Fahrzeug entgegen der Fahrtrichtung auf die Bahn, und fährt langsam zurück, bis der Leitkiel am Schmirgelpapier das Fahrzeug stoppt. (Evtl. ist es sinnvoll das Schmirgelpapier auf ein flaches Brettchen oder so zu kleben).
Danach gibt man vorsichtig Gas. Die Reifen werden durchdrehen und sich abschleifen. Das macht man so lange, bis das Fahrzeug nicht mehr "hoppelt", sondern ruhig läuft. Dann laufen auch die Reifen rund.
Wenn das Fahrzeug zu stark hoppelt, muß man es etwas anheben, sonst bleiben die Reifen auch mit schleifen unrund.
Achtung! Das geht nur ohne Magnet, weil der Magnet das Fahrzeug zu stark an die Schiene drückt!
Mit Magnet muß man entweder dafür sorgen, daß der Magnet nicht über der Schiene ist (also über die Schiene hinausfahren), oder man setzt das Fahrzeug vorne auf die Bahn, und senkt die Hinterräder langsam ab, bis die Reifen sich auf dem Papier abschleifen. 

Achtung: Paßt auf, daß Ihr den Motor dabei nicht überlastet! Wenn der Motor zu warm wird, macht lieber eine Pause. Außerdem niemals längere Zeit Vollgas geben, oder die Räder zu stark abbremsen!
Ich hatte noch nie einen Motorschaden, aber ab und zu hört man von Neulingen, die auf diese Art einen Motor (oder mehrere) zerstört haben. 

Die Kanten der Reifen sollte man unbedingt leicht abrunden. 
Der Grund ist ganz einfach: Wenn das Fahrzeug driftet, schiebt es quer über die Hinterräder. Sind die leicht abgerundet, kann das Fahrzeug gut driften. Sind sie jedoch eckig, wird das Fahrzeug sich verkanten und abheben. Das kann dazu führen, daß das Fahrzeug im Drift hoppelt, oder sich sogar überschlägt.

Schleifen der Vorderreifen:
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie man das (ohne Reifenschleifmaschine) tatsächlich macht, aber ich mache es so:
Ich nehme ein anderes Fahrzeug, schraube es auf und setze es auf die Anschlußgerade, so daß die Hinterräder frei in der Luft hängen. Auf die Schiene gebe ich einen Dauerstrom (beachtet unbedingt Spannung und Stromstärke wenn Ihr das macht, um den Motor nicht zu beschädigen!). Das Fahrzeug, bei dem ich die Vorderräder abschleifen möchte, setze ich dann mit den Vorderrädern auf die Hinterräder des ersten, so daß diese angetrieben werden. Dann kann man mit Schmirgelpapier ganz einfach loslegen.
Die Vorderräder schleife ich immer leicht Keilförmig, also an der Innenseite nehme ich mehr weg als außen. So reduziert man die Auflagefläche, und hat an der Außenseite noch die Stützwirkung.
Eventuell ist es nötig die Lauffläche zu lackieren, da die Reifen sonst ungewollt trotzdem Grip aufbauen (speziell jetzt, wenn sie angeschliffen sind)

4.2 Sinn und Zweck
Wie schon gesagt ist es ähnlich wie das Auswuchten am echten PKW. Das Schleifen der Vorderräder ist meist reines Tuning, oder soll deslotten verhindern.
Ob man den Unterschied merkt, hängt oft auch von den Scheinen ab! Auf Ninco zum Beipiel, die von sich aus schon recht uneben sind, ist der Unterschied nicht so groß, wie auf den Hartplastik-Schienen von Scalextric oder Carrera.
Auf Holzbahnen ist der Unterschied wohl am stärksten.
 

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5. Reifenwahl
Wie im richtigen Rennsport hängt auch viel vom richtigen Reifen ab. (Und wie oben schon zu lesen war, auch wie man ihn geschliffen hat). Wenn man gleich-starke Fahrzeuge haben will, sollte man also vielleicht auch hier ansetzen!
Mit der Zeit verliert ein Reifen an Grip. Ein Grund dafür ist auch Schmutz, der aufgesammelt wird. Vor einem Rennen sollte man also "die Reifen abziehen". Dh. heißt hier nicht, sie von der Felge zu nehmen, sondern man rollt sie über ein Klebeband! Der Schmutz bleibt auf dem Klebeband, und der Reifen ist wieder sauber und hat mehr Grip.

Vier Reifen will ich mal kurz nennen, und etwas dazu schreiben.

1. Ortmann-Reifen (oder "Ortmänner")
Den Begriff wird man häufig hören. Dabei handelt es sich um Reifen aus Polyurethan, nicht aus Gummi. Diese Reifen können ihr Potential besonders auf glatten Belägen (Hartplastik oder Holz) ausspielen. Deshalb sehr beliebt auf Carrera, da sie dort das Fahrverhalten extrem verbessern (zwischen Ortmann- und Original-Reifen liegen Welten!)
Auf einem rauhen Belag (wie z.B. Ninco) sind diese Reifen allerdings nutzlos, da sie nicht besser sind als andere, und darüber hinaus auch noch förmlich von dem rauhen Belag aufgefressen werden, also nicht lange halten.
Auf glatten Belägen ist zu beachten, daß die Ortmann-Reifen den normalen Gummi-Mischungen den Grip rauben. (Soweit ich weiß "putzen" die Ortmann-Reifen die Schienen, und bei glatten Belägen kommt der Grip hauptsächlich aus dem Gummi-Belag, der sich mit der Zeit ansammelt. Also Ortmann-Reifen und Gummi-Reifen gleichzeitig zu benutzen, ist schwer).

2. Supertires/Silikon
Reifen aus Silikon haben den Vorteil, daß sie praktisch ewig halten. Kein Aushärten, und fast keine Abnutzung!
Allerdings funktionieren diese Reifen nur, wenn sie (und die Strecke) richtig sauber sind! Liegt Staub auf der Strecke, werden die Reifen den aufsammeln, und so kaum noch Grip haben.
Diese Reifen sind auch besonders für glatte Beläge gedacht. Dort haben sie den meisten Grip. Auf Ninco zum Beispiel merkt man kaum einen Vorteil. Außderdem sammelt sich gerade auf Ninco gerne der Staub, und den hat man dann sofort an den Silikon-Reifen hängen.
Die "putzfunktion" der Reifen ist natürlich auch Gift, wenn man sonst mit Gummi fahren möchte.

3. Slot-it
Von Slot-it gibt es eine spezielle Reifenmischung für Ninco, aus einer härteren Gummi-Mischung (Slot.it P4).
Die funktionieren auch wirklich fantastisch, und haben definitiv mehr Grip als Serien-Reifen!
Für glatte Schienen gibt es weichere Mischungen (P1 bis P3)

4. FLY
Von FLY gibt sog. "Racing"-Reifen, mit denen ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Auf Ninco haben die fast noch mehr Grip als die P4 von Slot.it, und auch auf Carrera bin ich damit schon sehr gut unterwegs gewesen (allerdings auf einer Bahn, wo nur mit Gummi gefahren wird).

Zusätzlich gibt es speziell für Vorderräder sog. "No-Grip Tires". Diese bestehen aus einer extrem harten Gummi-Mischung (müssen deshalb auch recht exakt auf die Felge passen), und bieten (wie der Name schon sagt) praktisch keinen Grip. Somit spart man sich das Lackieren der Reifen, und da die Reifen normalerweise einen kleinen Durchmesser haben auch das Schleifen.
 

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6. Tuningteile
Spätestens hier verlassen wir dann langsam den für Heimfahrer sinnvollen Bereich.
Dennoch hier eine kurze Liste, was es so alles gibt, und was es bringen soll.
 
Moosgummi-Reifen Mehr Laufruhe. Die Reifen federn sozusagen mit. Auf  http://www.slotkeller.de/ gibt es sogar eine Anleitung, sich die Dinger selbst zu bauen. Das könnte man sicher mal ausprobieren ...
Allerdings verwendet man diese Reifen hauptsächlich auf Holz, und man benutzt oft Haftmittel (die die Bahn versauen!)
gedrehte Achsen Mehr Laufruhe. Siehe auch oben. Original-Achsen sind manchmal krumm. Mehr für die hohen Ansprüche im Profi-Bereich nötig. Wechselt man Felgen und Zahnrad, würde ich allerdings auch gleich die Achse tauschen. Zumal die Serienachsen oft zu viel Spiel in den Lagern haben!
Ritzel/Zahnräder Stabiler als die "von Haus aus" eingebauten. Verschiedene Übersetzungsverhältnisse möglich. Außerdem werden diese mit einer Schraube arretiert, und nicht aufgepreßt (wie die aus Plastik).
Für den Heimbereich eher unnötig, es sei denn, das alte Kronrad ist kaputt und/oder man möchte mit verschiedenen Übersetzungen herumexperimentieren.
gedrehte Alu-Felgen Gewichtsreduzierung, mehr Laufruhe. Plastik-Felgen werden nur aufgepreßt, können daher schief sitzen und evtl. auch von der Achse fliegen. Für den Heimbereich eher unnötig. Wenn man allerdings auf ein schraubbares Kronrad/Ritzel wechselt, würde ich auch die Felgen wechseln, da Alu-Felgen ebenfalls geschraubt werden. Und ist die Plastik-Felge einmal ab, kriegt man sie selten gerade wieder 'drauf.
Kugellager Normalerweise liegt die Achse in einem Messing-Lager (manchmal Plastik). Diese Öse, in der die Achse liegt, und wo man immer Ölt.
Stattdessen kann man ein Kugellager benutzen, weniger Reibung, weniger Verschleiß, bessere Performance. Wirklich nur für den Profi-Bereich sinnvoll.
Resin-Karosserie/Chassis Gewichtsreduzierung, brechen nicht so leicht wie Hartplastik. Für den Heimbereich unnötig. Einige Modelle gibt es nur als Resin-Bausatz, bzw. als fertiges Resin-Modell. Sieht manchmal nicht so gut aus wie die Hartplastik-Modelle, und sind zum Teil auch recht teuer (handbemalte Kleinserien-Modelle).
Tuning-Chassis Chassis aus Metall. Ebenfalls nur für den Profi-Bereich!
Ausnahme: Man benötigt ein Chassis um ein Standmodell (Plastikbausatz) zum Slotcar umzubauen. Geht allerdings arg ins Geld, und für den Heimbereich sollte man's sich sehr genau überlegen! Es gibt hier aus billigere Alternativen aus Kunststoff, z.B. das Slot.it HRS-Chassis.
Regler Ja, Regler gehören im Prinzip mit zum Tuning. Lest darüber bitte unter Strecke, Zubehör usw.

Sollte ich hier etwas Falsches geschrieben haben (was ja mal passieren kann) freue ich mich natürlich über Verbesserungsvorschläge! Einfach eine Mail an mich schicken. Danke!
Viele mögen mir widersprechen bei dem, was ich als "unnötig" bezeichne. Wer will, soll es natürlich unbedingt ausprobieren!
 

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Hinweis: Das Anwenden der oben genannten Tipps und Hinweise erfolgt auf eigene Gefahr. Ich bin nicht für eventuelle Schäden an Fahrzeug oder Bahn verantwortlich zu machen.